Gedanken zu der Kraft des Blutes Jesu Christi
Liebe Gemeinde,
Eine Schwester der Christusbruderschaft Selbitz wies mich einmal auf die vergebende, reinigende und erlösende Kraft des Blutes Jesus Christi hin. Was teilt uns die Heilige Schrift über das Blut Jesu Christi mit? Nachfolgend möchte ich mit Ihnen einige Bibelstellen zu diesem heilspendenden Thema erörtern:
In den Einsetzungsworten Jesu für das Abendmahls nach Matthäus 26, 27 lesen wir: Und er nahm den Kelch und dankte und gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus, das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden.
Martin Luther sagt dazu: Und wer diesen Worten glaubt, der hat was sie sagen und wie sie lauten, nämlich: Vergebung der Sünden.
Wir glauben daran, dass im Heiligen Abendmahl durch das Brot der Leib Jesu Christi und durch den Wein im Kelch das Blut Jesu Christi gegenwärtig ist. Im Heiligen Abendmahl wird das Blut Jesu Christi für uns somit zum Heilszeichen der Errettung aus Sünde und Tod.
Im ersten Brief des Apostels Johannes im ersten Kapitel, Vers 7 – 9, heißt es: Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut Jesu, seines Sohnes, macht uns rein vor aller Sünde. Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.
Wir, die wir als Gläubige schon im Lichte Gottes wandeln, müssen immer wieder in uns gehen und unsere Sünden vor Gott bekennen, damit wir Vergebung unserer Sünden und Reinigung von Gott erlangen.
Wie können wir uns an Gott wenden, wenn wir ihm unsere Sünden bekennen wollen? – Hier einige Beispiele:
- im Einzelgebet zu Gott
- im Vaterunser
- im Sündenbekenntnis im Gottesdienst
- im Agnus Dei, vor dem Empfang des Heiligen Abendmahls, wenn wir bitten: „erbarm dich unser“
- im Beichtbekenntnis (vgl.EG 707, 708)
Ein weiteres großes Problem, das die Sünde erzeugt, ist die innere Schuld, die man verspüren kann: Gott ist mit dem Blut Jesu als Bezahlung für unsere Sünden zufriedengestellt, wir aber mögen mit der Schuld noch geplagt sein. Trotz Vergebung der Sünde durch Gott hinterlässt diese noch einen Flecken in unserem Ge-wissen, der ein Schuldgefühl in uns erzeugt.
Der Hebräerbrief Kapitel 9, Vers 14, weist uns auf den einzig wirksamen „Fleckenentferner“ hin, der unser Gewissen reinigen kann: „… um wieviel mehr wird dann das Blut Christi, der sich selbst als Opfer ohne Fehl durch den ewigen Geist Gott dargebracht hat, unser Gewissen reinigen von den toten Werken, zu dienen dem lebendigen Gott!
Das Blut Jesu Christi, das vergossen wurde, unsere Sünden zu vergeben, reinigt auch unser Gewissen, das von unseren Sünden mit Schuldgefühlen belastet wurde.
Nachdem wir unsere Sünden bekannt haben, Gottes Vergebung durch das Blut Jesu Christi empfangen haben und auch unser Gewissen durch das Blut Jesu Christi gereinigt wurde, kann uns noch ein weiterer Felsbrocken den Weg zu Gott versperren wollen:
Es könnte eine bleibende innere Anklage wegen unserer Sünden bestehen bleiben. Diese innere Anklage könnte uns den Frieden wegnehmen, den wir schon mit Gott geschlossen haben, während wir uns immer wieder selbst weiterhin Vorwürfe machen, für das, was wir getan haben.
Um von diesen Anklagen befreit zu sein, müssen wir wissen, wovon, von wem sie kommen. Kommen sie von Gott? Nein, durch das Blut Jesu Christi hat er uns unsere Sünden vergeben. Kommen sie dann von unserem Gewissen? Nein, Das Blut Jesu Christi hat uns von dem von Sünden befleckten Gewissen gereinigt.
Diese Anklagen kommen vom Bösen, vom Satan. In Offenbarung 12,10 wird Satan als Verkläger unserer Brüder und Schwestern bezeichnet, der sie verklagte Tag und Nacht.
Satan verbringt seine Zeit damit, uns, Gottes Gläubige, Tag und Nacht vor Gott zu verklagen. Sein Ziel ist es, das Abgeschiedensein von Gott zu uns wieder herzustellen, uns im Glauben zu schwächen, die Gemeinschaft mit Gott zu verhindern.
Die Antwort auf die Anklagen Satans lesen wir in Offenbarung Kapitel 12, Vers 11: Und Sie haben ihn überwunden durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses.
Wenn diese inneren Anklagen kommen, können wir auf die Wirksamkeit des Blutes Jesu vertrauen. Wir können diese Anklagen ablehnen, denn das Böse ist durch das Blut des Lammes besiegt, endgültig besiegt. Das können wir dem, der uns verklagt, entgegenhalten: Jesu Christi Blut hat nicht nur meine Sünden getilgt, es hat mein Gewissen gereinigt und das Böse überwunden!
Die Worte der Heiligen Schrift beweisen es: Das Blut Jesu Christi bewahrt die Seelen der Gläubigen vollkommen:
- es tilgt unsere Sünden vor Gott
- es reinigt unser Gewissen vor Schuldgefühlen, die durch unsere Sünden verursacht werden
- es beschützt uns vor den Anklagen Satans vor Gott
Heinersberg, im Februar 2022