1. Sonntag vor der Passionszeit – Okuli – 12.03.2023

Kurzandacht Psalm 34, 16 – 23

…von der Gerechtigkeit…

 

Die Augen des HERRN merken auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Schreien.

Das Antlitz des HERRN steht wider alle, die Böses tun, dass er ihren Namen ausrotte von der Erde.

Wenn die Gerechten schreien, so hört der HERR und errettet sie aus all ihrer Not.

Der HERR ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben.

Der Gerechte muss viel leiden, aber aus alledem hilft ihm der HERR. Er bewahrt ihm alle seine Gebeine, dass nicht eines von ihnen zerbrochen wird.

Den Frevler wird das Unglück töten, und die den Gerechten hassen, fallen in Schuld.

Der HERR erlöst das Leben seiner Knechte, und alle, die auf ihn trauen, werden frei von Schuld

 

Liebe Geschwister in Jesus Christus,

die Augen des Herrn merken auf die Gerechten.

Dieses Psalmwort hat dem Sonntag Okuli seinen Namen gegeben. Okuli, die Augen Gottes, die liebevoll auf die gerichtet sind, die ihm

vertrauen.

Gerechte Gottes zu werden, schaffen wir das aus uns selbst heraus?

Wir wissen doch alle ganz genau, dass unsere Ungerechtigkeiten, unsere Sünden zum Himmel schreien!

Nicht wir – nur Gott kann OBJEKTIV beurteilen, wer gerecht ist und wer nicht.

Und das Urteil Gottes fällt für uns ALLE vernichtend aus: Kein Mensch ist gerecht vor Gott.

Unser moralischer Zeigefinger gegen die von uns wahrgenommene Unvollkommenheit anderer wendet sich gegen uns selbst und unsere subjektiv empfundene Selbst-Gerechtigkeit verkümmert vor Gott zum totalen Fiasko:

Unsere Sünden und Ungerechtigkeiten kleben an uns und vereiteln  jeden Ansatz, aus uns selbst heraus gerecht vor Gott und den Mit-Menschen zu werden.

Wie kann dann das wahr werden, was der Psalmbeter verkündet?

Wenn die Gerechten schreien, so hört der HERR und errettet sie aus all ihrer Not.

Nur durch den Glauben an Jesus Christus, Gottes Sohn, unseren lieben Herrn, macht uns Gott unverdient zu seinen Gerechten, wie uns der Apostel Paulus bestätigt:

Doch weil wir wissen, dass der Mensch durch Werke des Gesetzes nicht gerecht wird, sondern durch den Glauben an Jesus Christus, sind auch wir zum Glauben an Christus Jesus  gekommen, damit wir gerecht werden durch den Glauben an Christus und nicht durch Werke des Gesetzes; denn durch des Gesetzes Werke wird KEIN Mensch gerecht. (Gal 2,16)

Jesus Christus nimmt am Kreuz alle unsere Ungerechtigkeiten auf sich und macht uns Gläubige damit unverdient gerecht vor Gott.

Als Gerechte Gottes können wir die frohe Botschaft aus Psalm 34 gläubig annehmen und auf ihre Wirkungskraft vertrauen.

 

Gunther Leupold, Prädikant